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59. Kurzfilmtage Oberhausen

Kurzfilmtage Oberhausen: Mehr Filme für ein neues Publikum.



Oberhausen, die Stadt im Ruhrgebiet erinnert uns immer wieder an das Oberhausener Manifest von 1962, das als Geburtsstunde des „Jungen deutschen Films“ gilt und damit den Beginn der gesellschaftspolitischen Trendwende der bundesdeutschen Filmkultur nach dem 2. Weltkrieg einläutete.

Doch die Zeiten ändern sich. Oberhausen ist gewachsen - auch das Filmfestival - aber auch die Großstadt mit der höchsten Verschuldung pro Einwohner in Deutschland. Vielleicht weil die Oberhausener mit dem CentrO Europas größtes Shopping- und Freizeitzentrum beherbergen, das zum Geld ausgeben und nicht zum Sparen animiert.

Jung und dynamisch will sich die Stadt trotz Verschuldung präsentieren und auch die Kurzfilmtage wollen Schritt halten, obwohl sie schon immer als größtes und bedeutendstes Kurzfilmfestival ihrer Zeit voraus waren und Filmgeschichte geschrieben haben.

Die 59. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen (2. bis 7. Mai 2013) werden in rund 100 Programmen mehr als 450 Produktionen aus knapp 60 Ländern zeigen. Tragende Säule des Festivals bleiben die fünf Wettbewerbe. In diesem Jahr zeigt das Festival 131 aktuelle Arbeiten aus über 40 Ländern im Internationalen, Deutschen und NRW-Wettbewerb, im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb und im MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo. Ausgewählt wurden sie aus mehr als 6.600 Einreichungen.

Damit verzeichnen die Kurzfilmtage trotz neu eingeführter Beschränkungen (zum Internationalen Wettbewerb sind erstmals nur noch Einreichungen aus einem Jahr, nicht mehr aus zwei Jahren zugelassen) bei den Teilnahmebedingungen einen erheblichen Anstieg der Einreichungen. Niemals wurden mehr Filme zum diesjährigen Thema »FLATNESS: KINO NACH DEM INTERNET« in Oberhausen eingereicht.

Es entstehen immer mehr Filme, statt weniger. Hier machen sich die digitalen Produktionsmittel bemerkbar, die immer preiswerter und hochwertiger werden. Arbeiten von erstaunlicher handwerklicher und künstlerischer Qualität suchen nach einer Öffentlichkeit, vor allem auch jenseits von Kino und Fernsehen“, so Festivalleiter Lars Henrik Gass.

Dazu gehört vor allem auch die junge Generation, die Spaß haben will, multimedial ist und dennoch immer seltener ins Kino geht. Musik, Technoklänge, iPod und Party sind im Ruhrgebiet trotz des Duisburger Love-Parade-Desasters 2010 weiter angesagt. Und Dortmund lädt wie immer alljährlich rund um den 1. Mai zur Mayday in die Westfalenhalle. Dem können sich auch die Oberhausener Kurzfilmtage nicht verschließen und präsentieren mit MuVi Online von ARTE creative, Byte.fm, Electronic Beats und Intro bis einschließlich 3. Mai 2013 wieder einen Musikvideo Wettbewerb, der zum ersten Mal 1999 eingeführt worden war.

Zu den MuVi Juryfavoriten gehört der Clip "I Don't Want Nobody Else But You". Regisseur Sebastian Kutscher wählte Musik von Antonelli Electr. weil sie aus heutiger Sicht eher authentisch old School wirkt, als gewollt zeitlos und den State Of The Art für abstrakte Visuals zu technoider Musik der 90er genau getroffen hat. Weitere Nominierte sind auf der Homepage des Festivals unter MuVi online zu sehen. Die Abstimmung läuft noch bis 3. Mai 2013.



Natürlich darf bei diesem großartigen Filmfestival auch das Fernsehen nicht fehlen. "Hypozentrum" – so heißt der knapp 15-minütige Animationsfilm, mit dem 3sat am Donnerstag, 2. Mai um 23.45 Uhr sein Begleitprogramm zu den 59. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen startet. Mit "Hypozentrum" bezeichnet man den Punkt, an dem eine Bombe explodiert, von dem ein Erdbeben ausgeht, wo ein Meteorit einschlägt oder an dem eine sonstige Erschütterung großen Ausmaßes ihren Ursprung hat.

Die Liste aller Wettbewerbsfilme ist unter: www.kurzfilmtage.de/wettbewerbe/auswahl.html abrufbar.

Link: www.kurzfilmtage.de
Quellen: Filmecho | Kurzfilmtage | Wikipedia

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