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Die Börse feiert Murdochs Sky Aktie

Börse notiert nach steigenden Abozahlen Aktiengewinn.



Noch bevor der Frühling hereinbricht herrscht Hochstimmung im Hause Rupert Murdoch. Der australische Medienmogul verdient sein Geld nicht nur mit seiner News Corporation, dessen Hauptsitz sich im Komplex des Rockefeller Center an der Avenue of the Americas (6th Avenue) in New York City befindet, sondern mit vielen weiteren Beteiligungen. Darunter sind 49,9 Prozent am Abo-Sender Sky in seinem Besitz.

In Deutschland erregte der Medienzar am 4. Juli 2009 Aufsehen, als er mit seiner BSkyB-Gruppe auch das Zepter beim ehemaligen Abosender Premiere übernahm und damit das Kapitel Leo Kirch endgültig Geschichte wurde, denn Premiere heißt seitdem SKY Deutschland AG. Doch um mehr Erfolg und mehr Kunden im schwächelnden Pay-TV Geschäft zu bekommen, bedurfte es zusätzlicher Innovationen. Deshalb vermarktete Sky im letzten Jahr nicht nur excessiv seine HD-Sender, sondern startete auch Europas ersten 3D-TV-Sender. Mehr als 1,3 Millionen Kunden zählt Skys HD-Angebot Sky+HD in Großbritannien, das um 3D-Inhalte in der bestehenden Infrastruktur erweitert wurde und auch bei uns und in Österreich in einer deutschsprachigen Version ausgestrahlt wird. Die Filme, Sport und Unterhaltungssendungen können problemlos in 3D und mit den aktuellen Set-Top-Boxen für Sky+HD empfangen werden kann.

Seitdem wachsen die Abozahlen des Bezahlsenders, der im vierten Quartal 2010 um 131 000 Kunden auf 2,65 Millionen Abonnenten gewachsen ist. Das ist rund doppelt so viel wie von Marktexperten erwartet wurde. Vor allem die neuen hochauflösenden Fernsehkanäle – mit zwölf HD-Sendern ist Sky Marktführer in Deutschland – locken Kunden, während 3D-TV noch nicht den Durchbruch erreicht hat, wie wir am 19. Dezember 2010 im BAF-Blog schrieben.

Der Anteil der HD-Abonnenten hat sich dennoch innerhalb eines Jahres auf 22,4 Prozent mehr als verdoppelt. Der Umsatz pro Kunde stieg auf mittlerweile 30 Euro. „Die starke Wirtschaft in Deutschland im letzten Jahr hat uns natürlich genutzt“, sagt Vorstandschef Brian Sullivan. Die Börse feierte das überraschend starke Wachstum. Die Aktie legte um 30,8 Prozent zu. Aus den roten Zahlen wird das Unternehmen noch nicht kommen. Der operative Verlust belief sich 2010 auf rund 260 Millionen Euro.

Murdoch glaubt unterdessen weiter an das Bezahlfernsehen in Deutschland. Er hat die bereits im August 2010 vereinbarte Geldspritze um 60 Millionen Euro auf nunmehr 400 Millionen Euro aufgestockt. Der noch ausstehende Betrag von 223 Millionen Euro wird durch die Ausgabe einer Wandelanleihe an die News Corp-Tochter News Adelaide Holdings sowie durch Gesellschafterdarlehen finanziert, schrieb der Berliner Tagesspiegel am 12.01.2011.

Der Konkurrenz ist der plötzliche Erfolg von Sky suspekt. Sie geraten in Zugzwang und müssen ihr Angebor aufstocken und ggf. preiswerter vermarkten, um nicht ins Abseits zu geraten. Die Telekom kündigte bereits für ihr VDSL Entertain Angebot eine neue, viel kleinere - angeblich schönere - Set-Top-Box an, die wahlweise mit oder ohne Festplatte zur Aufzeichnung von Sendungen geliehen werden kann.

Kabel Deutschland erlaubt dagegen seit Ende letzten Jahres die uneingeschränkte Benutzung anderer Common Interface Slots (CI) für ihre Smart Cards, damit die Endverbraucher endlich die in einigen neuen TV-Geräten eingebauten Multi-Norm-Tuner für HD- und Abo-TV nutzen können. Damit entfällt der Anschluss einer Set-Top-Box, denn die neueste Gerätegeneration kann digitales HDTV auch über die eingebauten Fernsehtuner empfangen. Das freut den Nutzer, der aus Designgründen auf externe Zusatzgeräte verzichten möchte und obendrein nur noch eine Fernbedienung benötigt.

Quelle: Berliner Tagesspiegel


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