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Steht ProSiebenSat.1 Media AG erneut vor Verkauf ?

ProSiebenSat.1-Investoren angeblich vor Absprung.



Die Phase der roten Zahlen hat der Privatsender ProSiebenSat.1 hinter sich. Seit letztem Jahr sprudeln wieder die Gewinne. Die Sender der ProSiebenSat.1 Deutschland GmbH konnten 2010 einen Marktanteil von 28,5 Prozent verzeichnen. Jetzt könnten die Eigentümer KKR und Permira offenbar daran interessiert sein, die gewinnträchtige Beteiligung ProSiebenSat.1 zu verkaufen. Ob ein Einzelinvestor in Frage kommen soll oder die Anteile über die Börse verkauft werden, ist offen. Und fraglich ist auch, ob der Axel Springer-Konzern einen neuen Anlauf unternehmen will, um ins Fernsehgeschäft einzusteigen. Das dürfte nicht zuletzt von der Justiz abhängen: Die Klage von Springer gegen das Bundeskartellamt, das seinerzeit eine Übernahme des Privatsenders durch den Medienkonzern verboten hatte, muss demnächst vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof neu verhandelt werden.

Vor mehr als vier Jahren hatte sich der Axel Springer Verlag um Sat1 beworben, die damals noch ihren Stammsitz am Gendarmenmarkt in Berlin hatten. Inzwischen ist der Konzern nach München abgewandert und auch N24, das Nachrichtenportal der Senderkette am Berliner Potsdamer Platz wurde an den ehemaligen Chefredakteur vom Spiegel, Stefan Aust, verkauft. Tatsächlich sind im Gegensatz zum ersten Anlauf im Jahre 2005 die kartell- und medienrechtlichen Hürden heute viel niedriger. So hat das Bundeskartellamt bereits durchblicken lassen, dass es heute den Fall Springer-ProSiebenSat1 anders beurteilen würde.

Laut Informationen der Springer-Zeitung "Die Welt" wollen die Finanzinvestoren KKR und Permira bis Ende 2011 aus dem Unternehmen aussteigen, konkrete Vorbereitungen zum Verkauf seien eingeleitet worden. Das Blatt beruft sich auf Finanzkreise, weder KKR, Permira noch ProSiebenSat.1 kommentierten bisher die Spekulationen. Laut einem Bericht der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" soll die niederländische Mediengruppe Telegraaf Media Group NV und der Fernsehproduzent John de Mol jedoch am Kauf der SBS Netherlands-Sender von ProSiebenSat.1 interessiert sein. Mit dem Verkauf der niederländischen Ableger dürfte die immer noch hochverschuldete Sendergruppe allerdings schneller in die Gewinnzone steuern und damit für Springer wieder lukrativ werden.

Quellen: DJV | Der Tagessspiegel | news aktuell


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