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Stars und Sternchen rund um die Berlinale 2011

Die Lola ergänzt das German Cinema auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2011.



US-Star Isabella Rossellini wird Jury-Präsidentin

Eine Lola-Auswahl wird den Reigen der Stars auf der Berlinale 2011 ergänzen, verkündete die Berlinale in einer ihrer aktuellen Mitteilungen. Mit Isabella Rossellini hat außerdem ein US-Star ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der kommenden Berliner Bären mitzureden. Die italienisch-amerikanische Schauspielerin und Regisseurin Isabella Rossellini ist nämlich zur Jury-Präsidentin bei den 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin (10. bis 20. Februar 2011) erkoren worden.

"Großartig, dass Isabella Rossellini Präsidentin der Berlinale-Jury 2011 sein wird", freut sich Festivaldirektor Dieter Kosslick. "Sie ist eine vielseitige kreative Filmkünstlerin mit umfassenden Erfahrungen im europäischen, amerikanischen und internationalen Kino."

Die Tochter der schwedischen Schauspielerin Ingrid Bergman und des italienischen Regisseurs Roberto Rossellini gehört zu den renommiertesten Darstellerinnen des internationalen Kinos. In den vergangenen Jahren hat sie sich zudem als Produzentin und Regisseurin profiliert. Rossellini begann ihre berufliche Laufbahn zunächst als Modedesignerin und Journalistin. Ihr Schauspieldebüt hatte sie 1976 an der Seite ihrer Mutter in Vincente Minnellis "A Matter Of Time", danach spielte sie u.a. in Filmen von Paolo Taviani und Vittorio Taviani, Norman Mailer, Robert Zemeckis, Joel Schumacher, John Schlesinger, Peter Weir, Abel Ferrara, Stanley Tucci, Guy Maddin, Peter Greenaway u.v.m. International bekannt wurde sie vor allem durch ihre Rollen in David Lynchs Filmen Blue Velvet (1986) und Wild at Heart (1990). Neben ihrer Kinokarriere war Isabella Rossellini ab den 80er Jahren auch eines der Top-Modells der Kosmetikbranche.

Erstmals war Isabella Rossellini 1994 als Hauptdarstellerin in Peter Weirs Wettbewerbsbeitrag "Fearless" auf der Berlinale. In den vergangenen Jahren war sie regelmäßig zu Gast bei den Filmfestspielen Berlin: 2005 drehte sie mit dem kanadischen Experimentalfilmer Guy Maddin den Kurzfilm "My Dad Is 100 Years Old", eine Hommage an ihren Vater Roberto Rossellini, der im Rahmen des Berlinale Special 2006 lief. 2007 kehrte sie als Kinoerzählerin in Guy Maddins experimentellem Stummfilm "Brand Upon the Brain! " im Forum der Filmfestspiele nach Berlin zurück. Ihr Regie-Debüt "Green Porno" präsentierte Isabella Rossellini bei der Berlinale 2008 bei Forum Expanded: Acht spielerische Kurzfilm-Episoden stellen das Sexualleben von Regenwürmern, Libellen, Schnecken, Bienen oder Gottesanbeterinnen dar.

Ende Juli 2010 stand Isabella Rossellini in Studio Babelsberg für Dreharbeiten der Verfilmung der Graphic Novel Huhn mit Pflaumen (Chicken with Plums) von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud vor der Kamera. Es ist das zweite Mal, dass Rossellini in Babelsberg arbeitet. Bereits 1992 drehte sie auf dem früheren DEFA-Gelände – damals für die Filmadaption des Ian McEwan-Romans The Innocent unter der Regie von John Schlesinger.

Vor wenigen Tagen erst konnte man sie außerdem beim 67. Filmfestival in Venedig bewundern. In Saverio Costanzos Romanverfilmung "Die Einsamkeit der Primzahlen" (La solitudine dei numeri primi) von Paolo Giordano, spielte sie eine der Hauptrollen.

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Heinz Badewitz präsentiert 2011 eine Lola-Vorauswahl

Auf der kommenden Berlinale 2011 wird die Berlinale-Sektion German Cinema, die Marktreihe für das internationale Fachpublikum, neu gestaltet. Ihr Programm besteht künftig aus den Filmen, die von den Kommissionen der Deutschen Filmakademie zwischen November 2010 und Januar 2011 für die Nominierung zum Deutschen Filmpreis vorausgewählt wurden. Unter dem Titel "German Cinema - LOLA@Berlinale" werden die Filme der Vorauswahl in den Kategorien Spielfilm, Kinderfilm und Dokumentarfilm jeweils einmal in einem Festivalkino gezeigt - und sind dabei sowohl einem akkreditierten nationalen und internationalen Fachpublikum zugänglich als auch den zur Wahl der Nominierungen berechtigten Mitgliedern der Deutschen Filmakademie. Die Neuausrichtung der Reihe ist ein gemeinsames Projekt der Berlinale, der Deutschen Filmakademie und German Films. Bislang war die Reihe German Cinema nahezu ein Stiefkind der Berlinale gewesen und zeigte für die ausländischen Besucher nur eine Auswahl der erfolgreichsten deutschen Filme des vergangenen Filmjahres in englischer Sprache. Naturgemäß aber tummelten sich darunter auch schon einige Lola-Kandidaten.

Enthielt das German Cinema-Programm bislang immer siebzehn deutsche Produktionen, so müssen nach den Richtlinien zur Vorauswahl der LOLA mindestens zwanzig Filme im Bereich Spielfilm gewählt werden. Die Teilnahme an der Berlinale ist aber in der neuen Reihe für die ausgewählten Filme nicht obligatorisch, da für Filme, die in eine andere Berlinale-Sektion eingeladen sind, keine zusätzliche Vorführung in der Reihe German Cinema – LOLA@Berlinale vorgesehen ist. Gastgeber der Reihe bleibt Heinz Badewitz, der auch aktives Ehrenmitglied der Deutschen Filmakademie ist. In der Öffentlichkeit ist Heinz Badewitz als dienstältester Filmfestspielleiter der Hofer Filmtage bekannt geworden.

"Ein internationales Filmfestival wie die Berlinale, die bekanntlich die Pflege des deutschen Films immer auf der Agenda hat, ist ein natürlicher Partner für die Deutsche Filmakademie, die die gleichen Ziele verfolgt", begründet Festivaldirektor Dieter Kosslick die Kooperation. "Ich bin davon überzeugt, dass der Berlinale mit dieser Reihe ein weiterer interessanter Schritt zur internationalen Förderung des deutschen Films gelingen könnte. Deshalb freuen wir uns auch besonders über die Unterstützung durch German Films."

Für die Deutsche Filmakademie ist die Beteiligung am Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin ein Glücksfall und eine große Chance, nicht nur einer neugierigen Fachöffentlichkeit aus der ganzen Welt deutsche Filme präsentieren zu können, sondern auch noch einmal einem interessiertem Publikum die Gelegenheit bieten zu können, herausragende Filme auf großer Leinwand in einem außergewöhnlichen Rahmen zu erleben.

Boulevard der Stars zum zweiten Mal eingeweiht.

Dass offensichtlich das Ambiente rund um die Filmfestspiele nobler werden soll, bemerkten auch die Passanten, die sich dieser Tage vor dem Filmhaus am Sony Center aufhielten. Wochenlang waren die Eingänge durch eine Baustelle versperrt gewesen. Das Überqueren der Potsdamer Straße artete zum Geduldsspiel im endlosen Stau der Autos aus. Nun sind die Zäune weg und hervor kam ein roter Asphaltbelag, im Stil einer Tartanbahn, der an einen roten Teppich erinnern soll. In ihm sind goldfarbene Bronzesterne eingelassen, die von unten beleuchtet sind. Der erste Stern von Marlene Dietrich war zwar schon im Februar 2010 zu den 60. Filmfestspielen auf dem Mittelstreifen eingeweiht worden, doch bei der Grundsteinlegung damals handelte es sich noch um einen Prototyp, der auf einem Podest montiert war. Eigentlich sollten alle Sterne flexibel verschiebbar sein, denn wenn einmal die Tram über den Mittelstreifen zum Kulturforum fahren soll, dann muss doch wieder das Pflaster aufgerissen werden. Nur auf den Bürgersteigen am Rand des Boulevards kann alles so bleiben, wie es jetzt ausschaut.

Mit 40 Sternen würdigt "Der Boulevard der Stars" seit dem 10 September große Protagonisten aus 120 Jahren deutscher Film- und Fernsehgeschichte, darunter Fritz Lang und Asta Nilesen. Jährlich sollen auf der 320 Meter langen Strecke zehn Sterne dazukommen. Der Filmhistoriker Gero Gandert hat sich als Erfinder übrigens etwas besonders ausgedacht, was Hollywood mit seinem "Walk of Fame" bisher nicht bieten konnte. Durch eine Art Guckrohr können die bereits verstorbenen Stars virtuell wieder als Holografie zum Leben erweckt werden und schweben dann bei der Betrachtung quasi über ihrem Denkmal.

Link: www.berlinale.de


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