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Götz George beim Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet


Der Berliner Schauspieler Götz George (im Tatort spielt er den Schimanski) wurde am Samstag beim Deutschen Fernsehpreis in Köln für sein Lebenswerk geehrt. Der inzwischen 69-Jährige Sohn des berühmten Film- und Theaterstars Heinrich George erhielt bei der Verleihung in Köln den Ehrenpreis der Stifter, der an Persönlichkeiten geht, die durch ihr Schaffen die deutsche Fernsehlandschaft nachhaltig geprägt haben. Zu Georges großen Filmen gehörten unter anderem "Schtonk" (1992), "Der Totmacher" (1995), "Rossini" (1996) und zuletzt "Der Novembermann".
"Einen solchen Preis bekommt man immer aus drei Gründen", sagte George. "Erstens, weil man vieles richtig gemacht hat, zweitens, weil man über Jahre Qualität geliefert hat und drittens, weil man letztendlich das richtige Alter erreicht hat und seinen Text noch behalten kann."

Die Fernsehpreis Trophäen werden in 21 Kategorien vergeben. Hinzu kommen noch zwei Förderpreise, dotiert mit jeweils 15.000 Euro. Die Stifter der Fernsehpreise sind die großen TV-Anstalten ZDF, ARD, RTL und Sat.1, die sich mehr oder weniger dabei selbst beweihräucherten.

Das ZDF punktete dieses Mal mit ihrer bissigen Politsatire "Neues aus der Anstalt" von Urban Priol und Georg Schramm. Letzterer ist vielen Zuschauern auch aus der Kabarett Show "Scheibenwischer" in der ARD kein Unbekannter. Die Sendung wurde von Dieter Hildebrandt, dem Gründer der ehemaligen "Münchner Lach- und Schießgesellschaft" aus der Taufe gehoben und erfreut sich immmer noch regelmäßiger Beliebtheit, auch wenn der Initiator aus Altersgründen immer seltener zu sehen ist.

Anders sieht es bei den sonstigen Kategorien aus, obwohl Qualität angeblich wieder „in“ sein soll. Ausgerechnet der „Deutsche Fernsehpreis“, der 1999 aus dem „Telestar“ und dem „Goldenen Löwen“ entstanden ist, gibt einen anderen Trend vor und muss sich den Vorwurf gefallen lassen ein Kniefall vor den Einschaltquoten zu sein. Kategorien wie „Beste TV-Kochshow“ und „Bester TV-Berater“ oder „Super-Nanny“ stoßen auf herbe Kritik. Durch solche TV-Formate komme ein „Machbarkeitswahn“ auf, weil der Eindruck entstehe, jedes Problem könne in einer Stunde Sendezeit gelöst werden.

Einen wenig schmeichelhaften Preis haben die Organisatoren des Deutschen Fernsehpreises schon am vergangenen Montag erhalten. Und zwar den „Preis der beleidigten Zuschauer“, weil im vergangenen Jahr der Applaus am roten Teppich von gekauften Claqueuren kam. Die Casting-Agentur, die im vergangenen Jahr die Komparsen auf das abgelegene Areal nach Ossendorf heranschaffte, teilte mit, dass es tatsächlich auch dieses Jahr eine Anfrage gegeben hatte, auch wenn man sie angeblich diesmal aus zeitlichen Gründen nicht erfüllen konnte.

Zu guter Letzt noch eine positive Meldung: Maria Furtwängler erhielt die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Schauspielerin". Allerdings nicht für Ihre Hauptrolle im ARD-Zweiteiler "Die Flucht", sondern für ihre Darstellung der Kommissarin Charlotte Lindholm in zwei ARD-"Tatort" Filmen aus der Produktion des NDR. Zum besten TV-Film wurde ebenfalls nicht der hoch favorisierte ARD TV-Film "Die Flucht" ausgezeichnet, sondern der Debütfilm "Rose" (ARD) mit Corinna Harfouch in der Hauptrolle.

Zweimal ging ein Preis an die Regine Ziegler Filmproduktion aus Berlin:
Die komplette Liste aller Preise ist hier unter der erweiterten Ansicht einzusehen. "Götz George beim Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet" vollständig lesen

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